01. April 2021

Arbeitsvertrag in rollenbasierten und selbstorganisierten Unternehmen?

Ein Kunde von uns befindet sich derzeit in der Transformation zu einem kollegial geführten Unternehmen. Damit entfallen jegliche hierarchischen Vorgesetzten. Führung wird über Rollen und Kreise in der Organisation verteilt.

Entsprechend entfallen die klassischen Job-Funktionen (z.B. Anwendungsentwickler), da sich dies dynamisch verändert.

Ebenso gibt es auch nicht mehr DEN Vorgesetzten.

Frage an die Arbeitsrechtexperten: Was ist zu beachten? Wie gehen andere Unternehmen damit um?

Danke vorab und euch allen ein paar schöne Osterfeiertage.

Liebe Grüsse

Ralf

1 Antwort

Lieber Ralf

Das Anpassen der Arbeitsverträge steht IMHO nicht im Zentrum einer solchen Transformation, sondern der Kulturwandel. Daraus folgt dann alles weitere.

Vorausgesetzt, dass das zu transformierende Unternehmen nicht einem (freiwilligen oder allgemeinverbindlichen) GAV untersteht, gibt es rechtlich eine grosse Freiheit, die Zusammenarbeit zu regeln (Beispiel: Freitag.lab). Bis hin, alle Mitarbeitenden zu Miteigentümern zu machen. Natürlich gibt es zwingende arbeitsrechtliche Vorschriften (OR, ArG, SozVer-Recht), aber dennoch in weiten Bereichen die Möglichkeit, individuelle Lösungen zu finden. Das Thema Lohn (Fix- & variabler Lohn) und Arbeitszeit (Jahresarbeitszeit) habe ich bereits früher erwähnt. Dazu kommt, dass Arbeitsverträge an sich keiner Formvorschrift unterliegen (ja, Art. 330b OR kenne ich...), d.h. dass in der Praxis primär gilt, was die Parteien tatsächlich gelebt haben, nicht was z.B. ein veralteter Arbeitsvertrag hergibt. Wenn in kleineren Organisa...

Marc F.
2 Bewertungen

Schließen