Bereitschaftsdient / Abruf?
Hallo zusammen
Ich bin ein neues Mitglied und freue mich auf Eure erprobten Formulierungen / Handhabungen aus der Praxis. Hier zum Hintergrund: Wir sind ein IT-Dienstleister und übernehmen die Kunden und einen Mitarbeiter eines Mitbewerbers. Diese Kunden sind mehrheitlich Hotels, dh sie haben die Anforderung auf Unterstützung auch nach Feierabend und am Wochenende, wenn z.B. das Kreditkarten- oder Zimmerschlüsselsystem nicht funktioniert.
Unser Vorgänger hatte den untenstehenden Text im Arbeitsvertrag. Mir gefällt dabei der Punkt 3.2 nicht und würde ihn gern weglassen. Laut den bisherigen Inhabern kamen solche Einsätze nicht sooo oft vor. Von da her würde ich diese lieber als simple «angeordnete Überstunden» handhaben. Wie seht Ihr das? Im Voraus herzlichen Dank für Eure Tipps.
Bereitschaftsdienst ausserhalb des Betriebes (Rufbereitschaft)
3.1 Neben der normalen Arbeitszeit hält sich der Arbeitnehmer für allfällige Arbeitseinsätze, nach Absprache mit dem Arbeitgeber, für die Behebung von Störungen, die Hilfeleistung in Notsituationen oder für ähnliche Sonderereignisse bereit.
3.2 Die Rufbereitschaft ausserhalb des Betriebes gilt nicht als Arbeitszeit.
3.3 Bei Abruf gilt sowohl der effektive Einsatz als auch der Weg von und zur Arbeit als Arbeitszeit.
3.4 Die geleistete Arbeitszeit auf Abruf wird in Form von Freizeit vergütet.
1 Antwort
Bei Rufbereitschaft (= Pikettdienst; Art. 14 ArGV1) kann mit dem Arbeitnehmer vereinbart werden, inwieweit er sich in seiner Freizeit einschränken muss, um bei einem allfälligen Abruf einsatzfähig zu sein. Dabei gilt generell: Je grösser die Einschränkungen, desto höher die Entschädigung für die Rufbereitschaft.
Wird Rufbereitschaft nicht innerhalb des Betriebes geleistet, gilt das nicht als Arbeitszeit (Art. 15 Abs. 2 ArGV1). Der Arbeitgeber täte gut daran, dies nicht zu ändern. Denn würde auch die Wartezeit (und nicht nur die Einsatzzeit und die Wegzeit) als Arbeitszeit gelten, würden wohl sehr bald Überstunden resu...
