Digitalisierung des MAGs in einem Unternehmen mit vielen Nicht-"Digital-Native" MAs - worauf achten?
Wir möchten in unserem Unternehmen das jährliche Mitarbeitergespräch digitalisieren. In unserem Unternehmen gibt es aber viele Personen der älteren Generation, also nicht unbedingt "Digital Natives", die in der Vergangenheit eher abwehrend gegen Digitalisierungen von unseren Prozessen reagiert haben. Habt ihr Tipps / Erfahrungen, worauf wir hier achten sollen?
1 Antwort
Gerade bei der Digitalisierung des jährlichen Mitarbeitergespräches ist aus meiner Erfahrung oftmals gar nicht die Digitalisierung an sich das Problem, sondern die Ausgestaltung des Prozesses. Während bei analogen oder semi-digitalen Prozessen (z.B. in Word) noch sehr oft Workarounds gefunden wurden, so zwingen einem leider viele digitale Prozesse in ein enges Korsett, dass dann kaum mehr (sinnvolle oder bewährte) Abweichungen oder individuelle Ausgestaltungen zulässt.
Damit geht aber genau dieser Freiraum verloren, der es den eher nicht so technisch-affinen oder digital-vertrauten Mitarbeitenden möglich gemacht hat, ihre Ziele und Aufgaben dennoch zu erreichen, halt einfach "anders" als dass das vielleicht jemand vorgesehen hat.
In der Praxis habe ich es erlebt, dass ein Bereichsleiter sich fast komplett aus dem (über)formalisierten Prozess entzogen und das reine Ausfüllen delegiert hat. Im Gegenzug hat diese Person aber sehr viel Wert auf den persönlichen und regelmässigen Austausch gelegt. Diese Person musste im Rahmen einer Digitalisierung plötzlich auch die komplette Eingabe übernehmen, was in Ihrer Sicht (zu Recht) zu Lasten der Kommunikation mit dem Mitarbeitenden ging ...
Was ich konkret beachten würde:
- Der zu digitalisierende Prozess muss theoretisch auch analog "funktionieren". Sinn, Zweck und Nutzen haben nichts mit der Ausgestaltung zu tun. Wenn der Nutzen nicht bekannt und transparent ist, kann dies die Digitalisierung nicht wettmachen.
- Den bestehenden Prozess mit allen Facetten und Ausnahmen kennen. Und vor allem...
