Kann Bonuszahlung nach der Kündigung ausgeschlossen werden?
Hallo, ich habe eine Frage: Kann vertraglich eine Bonuszahlung 100% ausgeschlossen werden, wenn ein Mitarbeiter kündigt? Oder hat der Mitarbeiter rechtlich gesehen doch irgendwie Anspruch auf zumindest den pro-rata Teil, wenn er aus eigenen Stücken kündigt. Denn ob Bonus auszuzahlen ist, ist erst im März bekannt, wenn der Mitarbeiter aber im zu beurteiltenden Geschäftsjahr 10, 11 oder 12 Monate gearbeitet hat, hat er ja wesentlich zum Erfolg beigetragen. Oder wenn er auf Ende Februar kündigt, also das gesamte Geschäftsjahr gearbeitet hat, dann hat er noch mehr dazu beigetragen.
z.B. haben wir diese Passage in unseren Verträgen:
For each calendar year Employee completes as an active employee of the Company in good standing, Employee shall be eligible to receive an annual discretionary bonus, which shall be paid at the complete discretion of the Company (“Annual Bonus”). The amount of the Annual Bonus, if any, will be determined by the Company in its sole discretion based on the Company’s global RFP (Reward for Performance) plan and guidelines applicable to Employee as set and interpreted by the Company from time to time. Bonus eligibility is and shall at all times remain subject to the express approval of the Company and/or Employee’s supervisor(s). Employee’s Annual Bonus target is up to xx% of Employee’s Salary for the applicable calendar year, pro-rated for the 20xx calendar year in relation to Employee’s time of service during such 20xx calendar year. Employee shall not be eligible to receive any Annual Bonus hereunder in the event she is not actively employed, or gave or received notice of termination of employment, as of the date any such Annual Bonuses are paid to similarly situated employees of the Company. For the avoidance of doubt, nothing herein shall constitute or be construed as a guarantee of a bonus payment (Annual Bonus or otherwise) at any particular time or for any particular amount.
1 Antwort
Es kommt darauf an, als was dieser “Bonus” rechtlich qualifiziert wird: als “Lohn” oder als “Gratifikation”. Ist es ein eigentlicher Lohn(bestandteil), dann schuldet man eine pro-rata-Zahlung. Ist es hingegen eine Gratifikation, schuldet man eine pro-rata-Zahlung nur, wenn dies so verabredet wurde (Art. 322d OR).
Allerdings verliert eine Gratifikation ihren Gratifikations-Charakter und wird zu Lohn, a) wenn der “Bonus” berechenbar/messbar ist (beabsichtigte Leistungsanreiz-Wirkung) und der Arbeitgeber kein Ermessen mehr hat; b) wenn es stillschwei...